Weiterbildungsinhalte:
Tiere spielen im Laufe des Lebens vieler Menschen eine große Rolle. Sie sind Familienmitglieder, Spielgefährt:innen und Begleiter:innen, die dabei unterstützen, den Alltag zu strukturieren, die Freude und Nähe vermitteln, als konstante Bezugspunkte im Leben Halt bieten und gerade in Krisensituationen helfen können.
Immer mehr Professionelle in verschiedensten psychosozialen, medizinischen oder pädagogischen Einrichtungen sind von den Wirkpotenzialen von Mensch-Tier-Begegnungen überzeugt und binden Tiere in unterschiedlicher Weise in ihre alltägliche Arbeit ein. Auch wenn der Forschungsstand noch Lücken aufweist, zeigen doch immer mehr wissenschaftliche Studien, dass die Arbeit mit Tieren unter bestimmten Voraussetzungen vielfältige bio-psycho-soziale Effekte auslösen kann.
Wissenschaftliche Hintergründe, biologische und psychologische Grundlagen tiergestützter Interventionen und aktuelle Forschungsergebnisse werden im Kurs erläutert und diskutiert. Zudem lernen die Teilnehmer_innen zentrale internationale Organisationen und Akteure (u. a. ISAAT, IAHAIO) sowie entsprechende Leitlinien und Qualitätsstandards tiergestützter Arbeit kennen.
Evaluationsmethoden, ethische Aspekte, Tierverhalten und Tierschutz sowie organisatorisch-rechtliche Rahmenbedingungen (u. a. Hygienerichtlinien, relevante Gesetze und Verordnungen) sind weitere zentrale Inhalte.
Mehrere stark praxisorientierte Module vermitteln wichtige Kompetenzen zur effektiven Planung und Durchführung von tiergestützter Arbeit mit verschiedenen Tierarten (u. a. Hunde, Katzen, Kleintiere) und Zielgruppen (z. B. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Klient:innen mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen) in verschiedenen Tätigkeitsfeldern (u. a. Kindertagesstätte, Schule, offene Kinder- und Jugendarbeit, Psychotherapie, Strafvollzug).
Der Kurs legt dabei einen besonderen Fokus auf die Wahrung des Tierwohls und den Tierschutz innerhalb tiergestützter Interventionen. Die „Funktion“ des Tieres in tiergestützten Interventionen wird aus verschiedenen Blickwinkeln eingeordnet und die eigene Rolle als Fachkraft reflektiert. Ein tierschutzgerechter Umgang und Einsatz der Tiere, insbesondere von Hunden, in verschiedenen Settings und mit unterschiedlichen Zielgruppen wird kritisch diskutiert. Der Schwerpunkt in diesem Kurs liegt dabei auf der Arbeit mit Hunden. Die Teilnehmer:innen lernen, den Einbezug von Tieren in ihre therapeutische oder pädagogische Tätigkeit professionell zu konzipieren und dabei die Rechte und Bedürfnisse der Tiere zu wahren.
Eine spezifische und praktische Ausbildung des Hundes, etwa zum Therapiebegleithund, ist nicht inbegriffen. Im Kurs werden also keine einzelnen Teams von Pädagog:in/Therapeut:in und eigenem Hund für die gemeinsame Arbeit qualifiziert. Es handelt sich vielmehr um eine pädagogische Zusatzausbildung zukünftiger Fachkräfte für tiergestützte Interventionen. Die Teilnehmer:innen erwerben notwendige Kompetenzen, um tiergestützte Projekte mit verschiedenen Tierarten selbstständig professionell planen und durchführen zu können.
Dieser Kurs wurde durch die International Society for Animal Assisted Therapy (ISAAT) überprüft und genehmigt und wird nach deren Standards durchgeführt. Weitere Informationen zur Anerkennung finden Sie hier: www.aat-isaat.org.
Dozierende:
Die Weiterbildung wird von renommierten Dozenten aus den tiergestützten Interventionen durchgeführt, die neueste wissenschaftliche und praxisbezogene Grundlagen vermitteln.
Weiterbildungsumfang:
Insgesamt 600 Ustd. (450 Stunden)
- 270 Ustd (202,5 Stunden) Präsenzlehrveranstaltungen (siehe Curriculum)
- 80 Ustd. (60 Stunden) Praktikum/ Hospitation
- 100 Ustd. (75 Stunden) Abschlussarbeit
- 150 Ustd. (112,5 Stunden) Selbstlernzeit (Vorbereitung, Nacharbeit, Erstellung einer Abschlussarbeit)
Zugangsvoraussetzungen:
- Hochschulabschluss, insbesondere in den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit, Bildung und Erziehung, Psychologie, (Veterinär Medizin)
- In der Regel Praxiserfahrung in sozialen, gesundheitlichen und / oder Bildungsbereichen
- Darüber hinaus Zulassungen nach Einzelfallprüfungen möglich
Abschluss:
Die ASH Berlin vergibt das Hochschulzertifikat „Fachkraft für tiergestützte Therapie, Pädagogik und Fördermaßnahmen im Sozial- und Gesundheitswesen“, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Teilnahme an allen Terminen
- Abschlussarbeit
- Präsentation der Abschlussarbeit im Kolloquium
- 60 Stunden Hospitation/Praktikum in einer Einrichtung für tiergestützte Interventionen
ECTS - Credits
Der erfolgreiche Abschluss dieses Zertifikatskurses entspricht 15 ETCS- Credits. Deren mögliche Anrechenbarkeit auf einen postgradualen Studiengang ist an den Nachweis eines Hochschulabschlusses gebunden
Weitere Informationen:
finden Sie auf unserer Webseite
www.ash-berlin.eu/weiterbildung/zentrum-fuer-weiterbildung/kurssuche/
Kontakt:
Alice- Salomon-Hochschule Berlin
Zentrum für Weiterbildung
Annett Eckloff
Alice-Salomon- Platz 5
12627 Berlin
Tel:: 030 99 245 319
E-Mail: eckloff@ash-berlin.eu
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